Wie kam der Buddhismus von Indien nach China?

Das ist u.a. Mönchen und Übersetzern wie Xuanzang zu verdanken. Im Jahr 602 in eine Familie geboren, die auf viele Generationen von Gelehrten aufbaute, genoss Xuanzang eine klassische konfuzianische Bildung.

Sein älterer Bruder weckte in ihm das Interesse für den Buddhismus, woraufhin er trotz der chinesischen Grenzschließung nach Indien floh. Dort lebte er als Wandermönch, pilgerte durch das ganze Land, lernte Sanskrit und sammelte heilige Texte.

Auf Bildern wird er stets mit seinem Gefährten dargestellt, einem Tiger. Er soll knapp 700 Schriftrollen zusammengetragen haben, die er nach 16 Jahren Wanderschaft zurück nach China brachte und dort übersetzte. Durch seinen japanischen Schüler Dosho kamen sie auch nach Japan.

Max Deeg, Professor für Buddhismuskunde an der Universität Cardiff, fasst den Transfer des Buddhismus von Indien nach China wie folgt zusammen [1]: Als der Buddhismus ab dem 1. Jahrhundert n. u. Z. zum festen Bestandteil des religiösen Lebens in China wurde, sahen sich, so Deeg, die Chines*innen mit mehreren besonderen Aspekten der ersten großen ausländischen Religion konfrontiert, die in ihrer jahrhundertealten Kultur schnell starke Verbreitung fand.

Sie mussten sich mit der Tatsache abfinden, dass die Religion von einem Individuum im fernen Indien gegründet worden war, wie es in den verschiedenen Versionen der Buddha-Biographie deutlich zum Ausdruck komme, aber auch mit dem ständigen und manchmal verwirrend widersprüchlichen und scheinbar unvollständigen Strom buddhistischer Texte aus Indien, die ins Chinesische übersetzt wurden.

Während indische und zentralasiatische Mönche schon sehr früh nach China kamen und buddhistische Texte und Praktiken weitergaben, begannen chinesische Mönche ab dem 3. Jahrhundert aktiv nach buddhistischen Texten und neuen Lehren in den ›Westlichen Regionen‹ zu suchen.

D.h. in den Regionen, die nach der alten chinesischen Bezeichnung für alle Orte steht, die westlich der kulturellen oder politischen Grenzen des chinesischen Reiches lagen, wozu auch Indien gehörte. Die berühmtesten dieser Mönche sind, so Deeg, Faxian (reiste zwischen 319-413), Xuanzang (reiste zwischen 629-645) und Yijing (reiste zwischen 671-695).

Die drei Mönche repräsentieren die verschiedenen Routen, die chinesische Reisende nach Südasien nahmen: Faxian reiste über den Landweg (Seidenstraße) und kehrte auf dem Seeweg zurück, Xuanzang unternahm beide Reisen auf dem Landweg, und Yijing reiste auf dem Seeweg über Südostasien, so Deeg.

Quellen

[1] Deeg, Max: Chinese Buddhist Travelers: Faxian, Xuanzang, and Yijing, in: Asian History, 2019. https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190277727.013.217

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